Die versteckte Gefahr in der Hausinstallation
Flexible Anschlussleitungen für Armaturen von Küche oder Waschtischen. Erkennbar an ihrem silberfarbenen Drahtgeflecht beim Blick unter das Waschbecken. Kommt es zu einer Beschädigung dieser Leitungen führt das zu enormen Wasserschäden. Warum solche Schläuche platzen und welche Prüfungen der Hauseigentümer selbst durchführen kann erklären wir hier.
Eigenschaften und Aufbau der Schläuche
Die Schläuche bestehen im Inneren aus Silikon oder einem lebensmittelverträglichen Kunststoff. Dieser allein weist allerdings keine Druckfestigkeit auf. Aus diesem Grund werden die Innenschläuche mit einem Edelstahldrahtgeflecht ummantelt. Diese Hülle sorgt für die nötige Stabilität. An den Enden sind jeweils Anschlussstücke mit Gewinden angepresst um eine Verbindung an die Armatur oder die Hausinstallation zu ermöglichen.
Zehntausende Schäden jedes Jahr
Die Versicherer verzeichnen jährlich rund 1 Millionen Wasserschäden, wovon 10 % durch flexible Schläuche verursacht werden. Ein hohes Schadenspotenzial wofür vor allem drei Gründe verantwortlich sind.
- Begrenzte Lebensdauer der Schläuche
Der innere Schlauch aus Silikon oder Kunststoff weist eine kürzere Lebensdauer als andere Komponenten in der Trinkwasserinstallation auf. Besonders die Leitungen für Warmwasser unterliegen einem schnellen Verschleiß. Durch Versprödung oder Risse kommt es zu Undichtigkeiten.
- Anfälligkeit für Außenkorrosion
Putzmittel oder andere Chemikalien können zu einer Korrosion des schützenden Drahtgeflechts sorgen. Dieses ist besonders dünn und kann so leicht zerstört werden. Der innenliegende Schlauch kann dem Wasserdruck alleine nicht mehr standhalten und droht zu platzen.
- Knickstellen die das Material schwächen
Aufgrund von Fehlern bei der Installation kommt es zu Knickstellen im Schlauch. Durch ständige Bewegung der Schläuche durch Druckschläge wird das Drahtgeflecht an der Knickstelle geschwächt. Die dünnen Litzen des Edelstahldrahts brechen und bieten dem Innenschlauch keinen Schutz mehr.
Wie hoch ist der Wasserdruck in einer Trinkwasserinstallation?
Eine übliche Hauswasserinstallation wird meist mit einem Druck von 4 bar betrieben. Beim Öffnen und Schließen einer Zapfstelle kommt es im Rohrsystem immer wieder zu Druckschlägen mit sehr kurzzeitigen aber extrem hohen Spitzendrücken. Schnell werden bei einem Druckschlag 16 bar und noch mehr erreicht. Das ist auch der Grund für die ständige Bewegung der flexiblen Schläuche. In unserem Test haben wir einen ungeschützten Innenschlauch aus Silikon mit Druck beaufschlagt. Bei einem Druck von 7 bar ist dieser schlagartig geplatzt.
Die Höhe des Schadens
Ein flexibler Anschlussschlauch ist kein teurer Bestandteil einer Hausinstallation. Dennoch verantwortlich für sehr hohe Wasserschäden. Platzt ein Flexschlauch strömt unmittelbar und unkontrolliert das Trinkwasser aus. 20 Liter pro Minute und noch mehr sind möglich. Wird dies nicht sofort bemerkt und das Wasser abgestellt kommt es zu Schäden die schnell 5-stellige Summen ergeben. Die Kosten werden in den meisten Fällen von der Versicherung übernommen. Die Sanierungsarbeiten dauern meist Monate und belasten die Hausbewohner zusätzlich.
Ein Leckageschutz bietet Sicherheit
Nicht nur die Lebensdauer von flexiblen Schläuchen ist begrenzt. Ist die Grenznutzungsdauer einer Trinkwasserinstallation von 30 bis 50 Jahren erreicht steigen die Schäden rapide an. Automatische Schutzeinrichtungen die am Hausanschluss installiert werden erkennen Rohrbrüche und sogar kleine Leckagen im Rohrsystem. Solche Systeme sperren selbsttätig die weitere Wasserzufuhr in das Gebäude ab und verhindern teure Wasserschäden.