Die 5 häufigsten Gründe für Wasserverlust in der Heizungsanlage

Warum verliert meine Heizung Wasser?

Diese Frage haben sich schon viele Heizungsanlagenbesitzer gestellt, wenn sie ständig Wasser nachfüllen müssen. Große Wasserverluste können gefährlich und kostspielig werden, da die Schäden am Mauerwerk und der Heizung bei einer späten Feststellung sehr hoch werden können. Aber was können Ursachen für den häufigen Wasserverlust sein?

1. Leckage

Wenn eine Heizung schnell viel Wasser verliert, können Ventile oder Rohre undicht geworden sein. Eine Leckage an der Stopfbuchse eines Heizkörperventil ist durch Tropfen an der Außenstelle gut sichtbar. Bei einem Fußbodenverteiler sitzen diese Ventile allerdings oft versteckter in einem Kasten unter den Stellmotoren. Hier fällt eine Undichtigkeit oft nicht direkt auf und kann schnell einen höheren Schaden verursachen. Bei Heizungsleitungen, die teilweise im Estrich verlegt sind, kann bei schlechter Wasserqualität Lochfraß auftreten und folglich undicht werden.

2. Ein defektes Ausdehnungsgefäß

Im Ausdehnungsgefäß dient eine Membran als Druckpolster. Durch die ständige Volumenänderung der Heizflüssigkeit wird somit ein konstanter Druck gehalten. Das bedeutet allerdings auch, dass diese Membran mit der Zeit unter der ständigen Beanspruchung sowie der natürlichen Alterung leidet. Ein geringer, aber stetiger Verlust von Heizungswasser ist die Folge. Dieser Vorgang kann über mehrere Wochen andauern, wobei sich Heizungswasser im Teil des Gefäßes sammelt, wo eigentlich nur Luft sein sollte. Daraus resultiert zusätzlich ein Druckverlust im Heizsystem.

3. Das Sicherheitsventil

Wenn das Ausdehnungsgefäß mit Wasser gefüllt ist und aufgeheizt wird, dehnt sich dieses weiter aus. Durch die Volumenerhöhung öffnet das Sicherheitsventil und lässt den Überdruck entweichen. Beim Abkühlen der Anlage kommt es dann zu einem Druckverlust. Eine weitere Möglichkeit ist die Undichtigkeit des Sicherheitsventils. Sollte eine direkte Ableitung von Ventil zu einem Abfluss vorhanden sein, wird ein Wasserverlust durch Tropfen leider nicht direkt erkannt.

4. Das Entlüften der Heizkörper

Ein weiterer Grund ist ein häufiges Ablassen von Luft und Wasser an den Heizkörpern zur Entlüftung. Hierbei entsteht ein Druckverlust an der Heizungsanlage. Was bei einem Einfamilienhaus noch unkritisch sein mag, kann bei einem Mehrfamilienhaus zum Problem werden.

5. Der Wärmetauscher

Hinter jedem Brenner einer Heizungsanlage befindet sich ein wassergeführter Wärmetauscher. Durch eine Undichtigkeit kann das Wasser hier verdunsten oder direkt durch den Kondensatablauf entweichen und somit resultiert ein Wasserverlust.

Fazit

Ist eine Leckage die Ursache des Wasserverlustes und wird daraufhin ständig neues Wasser nachgefüllt, können sich Wasserwerte ändern und einen Wärmetauscher schädigen. Daher sollte bei auffallend hohem Wasserverlust schnell ein Experte hinzugezogen werden, um eventuelle Folgeschäden zu vermieden.

Wasserschäden durch Panzerschläuche

Die versteckte Gefahr in der Hausinstallation

Flexible Anschlussleitungen für Armaturen von Küche oder Waschtischen. Erkennbar an ihrem silberfarbenen Drahtgeflecht beim Blick unter das Waschbecken. Kommt es zu einer Beschädigung dieser Leitungen führt das zu enormen Wasserschäden. Warum solche Schläuche platzen und welche Prüfungen der Hauseigentümer selbst durchführen kann erklären wir hier.

Eigenschaften und Aufbau der Schläuche

Die Schläuche bestehen im Inneren aus Silikon oder einem lebensmittelverträglichen Kunststoff. Dieser allein weist allerdings keine Druckfestigkeit auf. Aus diesem Grund werden die Innenschläuche mit einem Edelstahldrahtgeflecht ummantelt. Diese Hülle sorgt für die nötige Stabilität. An den Enden sind jeweils Anschlussstücke mit Gewinden angepresst um eine Verbindung an die Armatur oder die Hausinstallation zu ermöglichen.

Zehntausende Schäden jedes Jahr

Die Versicherer verzeichnen jährlich rund 1 Millionen Wasserschäden, wovon 10 % durch flexible Schläuche verursacht werden. Ein hohes Schadenspotenzial wofür vor allem drei Gründe verantwortlich sind.

  • Begrenzte Lebensdauer der Schläuche

Der innere Schlauch aus Silikon oder Kunststoff weist eine kürzere Lebensdauer als andere Komponenten in der Trinkwasserinstallation auf. Besonders die Leitungen für Warmwasser unterliegen einem schnellen Verschleiß. Durch Versprödung oder Risse kommt es zu Undichtigkeiten.

  • Anfälligkeit für Außenkorrosion

Putzmittel oder andere Chemikalien können zu einer Korrosion des schützenden Drahtgeflechts sorgen. Dieses ist besonders dünn und kann so leicht zerstört werden. Der innenliegende Schlauch kann dem Wasserdruck alleine nicht mehr standhalten und droht zu platzen.

  • Knickstellen die das Material schwächen

Aufgrund von Fehlern bei der Installation kommt es zu Knickstellen im Schlauch. Durch ständige Bewegung der Schläuche durch Druckschläge wird das Drahtgeflecht an der Knickstelle geschwächt. Die dünnen Litzen des Edelstahldrahts brechen und bieten dem Innenschlauch keinen Schutz mehr.

Wie hoch ist der Wasserdruck in einer Trinkwasserinstallation?

Eine übliche Hauswasserinstallation wird meist mit einem Druck von 4 bar betrieben. Beim Öffnen und Schließen einer Zapfstelle kommt es im Rohrsystem immer wieder zu Druckschlägen mit sehr kurzzeitigen aber extrem hohen Spitzendrücken. Schnell werden bei einem Druckschlag 16 bar und noch mehr erreicht. Das ist auch der Grund für die ständige Bewegung der flexiblen Schläuche. In unserem Test haben wir einen ungeschützten Innenschlauch aus Silikon mit Druck beaufschlagt. Bei einem Druck von 7 bar ist dieser schlagartig geplatzt.

Die Höhe des Schadens

Ein flexibler Anschlussschlauch ist kein teurer Bestandteil einer Hausinstallation. Dennoch verantwortlich für sehr hohe Wasserschäden. Platzt ein Flexschlauch strömt unmittelbar und unkontrolliert das Trinkwasser aus. 20 Liter pro Minute und noch mehr sind möglich. Wird dies nicht sofort bemerkt und das Wasser abgestellt kommt es zu Schäden die schnell 5-stellige Summen ergeben. Die Kosten werden in den meisten Fällen von der Versicherung übernommen. Die Sanierungsarbeiten dauern meist Monate und belasten die Hausbewohner zusätzlich.

Ein Leckageschutz bietet Sicherheit

Nicht nur die Lebensdauer von flexiblen Schläuchen ist begrenzt. Ist die Grenznutzungsdauer einer Trinkwasserinstallation von 30 bis 50 Jahren erreicht steigen die Schäden rapide an. Automatische Schutzeinrichtungen die am Hausanschluss installiert werden erkennen Rohrbrüche und sogar kleine Leckagen im Rohrsystem. Solche Systeme sperren selbsttätig die weitere Wasserzufuhr in das Gebäude ab und verhindern teure Wasserschäden.