7 Irrtümer zum hydraulischen Abgleich

Wissenswertes zum hydraulischen Abgleich

Bei der Planung einer Neuinstallation oder Modernisierung einer Heizungsanlage stößt man schnell auf den Begriff hydraulischer Abgleich. Dieser steht nicht nur für sinkende Heizkosten, sondern hilft bei der Optimierung des gesamten Heizungssystems. Die häufig gestellte Frage: Lohnt sich die nachträgliche Durchführung eines hydraulischen Abgleichs bei einem Einfamilienhaus? Hier gibt es viele Fehlurteile, deswegen decken wir die sieben häufigsten Irrtümer rund um den hydraulischen Abgleich auf.

1. Der hydraulische Abgleich ist bei den meisten Heizungen bereits gemacht

Das stimmt so nicht, denn 80% der Anlagen in Einfamilienhäusern sind nicht hydraulisch abgeglichen. Das hat zur Folge, dass teure Heizenergie verloren geht oder das Heizkörper, die sehr weit vom Heizkessel entfernt sind, nicht richtig warm werden. Zusätzlich kann es zu Fließgeräuschen kommen. Auch wenn eine neue Heizanlage installiert wurde und der hydraulische Abgleich eine technische Vorgabe ist, kann dies aus verschiedenen Gründen kein Garant sein, dass dieser durchgeführt wurde.

2. Der hydraulische Abgleich einer Fußbodenheizung ist nicht möglich

Auch das stimmt nicht. Im Gegensatz zu Heizkörpern kommen bei Fußbodenheizungen allerdings keine voreinstellbaren Thermostatventile zum Einsatz. Hier werden für jeden Kreis sogenannte Volumenstromregler verbaut. Die einzelnen Kreise werden in einem Fußbodenheizungsverteiler zusammengeführt, bei dem die Regler eingebaut werden können. Dadurch kann für jeden Kreis die genaue Durchflussmenge, die der entsprechende Kreis benötigt, eingestellt werden.

3. Der hydraulische Abgleich lohnt sich im Einfamilienhaus nicht

Der hydraulische Abgleich ist nicht nur etwas für Großanlagen oder Mehrfamilienhäuser, auch für kleinere Heizungsanalgen lohnt er sich bereits. Die Investitionskosten für so einen Abgleich liegen bei einem Einfamilienhaus bei etwa 1.000 € und das amortisiert sich bereits nach 8 Jahren. Die jährlichen Einsparungen der Heizkosten betragen bis zu 10%. In der folgenden Infografik ist eine Gegenüberstellung der Optimierungsmaßnahmen für Heizungsanlagen aufgeführt.

4. Für den hydraulischen Abgleich findet man keinen Handwerker

Das ist teilweise richtig. Nicht jeder SHK Betrieb bietet auch die Leistung des hydraulischen Abgleichs an. Es müssen unter anderem Heizungsventile berechnet, getauscht und neu eingestellt werden und unter Umständen sind auch Heizkörper zu tauschen. Deswegen sollte in jedem Fall ein richtiger Heizungsfachmann beauftragt werden.

5. Bei einem hydraulischen Abgleich werden alle Heizkörper erneuert

Das stimmt nicht. Die meisten Heizkörper können für die neue Heizungsanlage übernommen werden und müssen meistens nur hydraulisch abgeglichen werden. Bei einigen wenigen Heizkörpern kann es aber dazu kommen, dass diese erneuert werden sollten, weil damit die Heizfläche vergrößert wird. Dadurch kann die Systemtemperatur verringert werden, wodurch ein neues Heizsystem effizienter wird.

6. Eine Brennwertheizung benötigt keinen hydraulischen Abgleich

Im Gegenteil, der hydraulische Abgleich macht eine Brennwertheizungsanlage erst richtig effizient. Denn bei zu hohen Rücklauftemperaturen werden die Nutzungsgrade einer Heizungsanlage gar nicht erreicht. Der hydraulische Abgleich sorgt für möglichst niedrige Rücklauftemperaturen und damit für mehr Effizienz.

7. Der hydraulische Abgleich ist nicht zwingend erforderlich

Das stimmt nicht. Der hydraulische Abgleich ist eine Komponente einer jeden Heizungsanlage und besonders bei der Neuinstallation einer Heizungsanalage ist es zwingender Bestandteil. Das ergibt sich aus verschiedenen technischen Anforderungen, unterschiedlichen Vorgaben oder aus gesetzlichen Grundlagen wie der Energieeinspargesetze. Dort wird festgelegt, dass die Wärmezufuhr in einen Raum so einreguliert werden muss, dass sie auf den Bedarf angepasst ist. Genau das erreicht man mit einem hydraulischen Abgleich.

Im Folgenden ist noch ein Online Rechner, bei dem man selber ausrechnen kann, ob sich die Durchführung eines hydraulischen Abgleichs lohnt. Hier werden anhand von einigen Fragen die Wirtschaftlichkeit geprüft und Kosten, jährliche Einsparungen und Amortisationszeit eines hydraulischen Abgleichs aufgeführt.

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Prüfung einer Gasleitung

Der regelmäßige Check einer Gasleitung

Funktionsfähige Glasleitungen im Haus sind sicherheitsrelevante Faktoren und müssen regelmäßig von einem Fachhandwerker geprüft werden. Bei einer Gebrauchsfähigkeitsprüfung werden Gasleitungen mit Hilfe einer Leckratenbestimmung auf Undichtigkeiten kontrolliert und falls ein erhöhter Gasverlust festgestellt wird, können Mängel ermittelt und beseitigt werden. Aber was genau wird dabei geprüft, wie oft muss diese Kontrolle erfolgen und wie undicht darf eine Gasleitung sein?

Die jährliche Sichtprüfung

Eine Hausschau beinhaltet eine Sichtprüfung der Gasleitungen und muss mindestens einmal im Jahr durchgeführt werden. Dabei wird der allgemeine Zustand der Leitungen kontrolliert. Sind die Absperreinrichtungen frei zugänglich und funktionsfähig? Ist Rost vorhanden? Sind die Verbindungen und Leitungsbefestigungen stabil und fest? Allerdings können bei einer Sichtprüfung nicht die Gasleitungen innerhalb der Wände untersucht werden.

Gebrauchsfähigkeitsprüfung

Undichtigkeiten von nicht sichtbaren Gasleitungen können durch eine Gebrauchsfähigkeitsprüfung gemessen werden. Das ist ein Check, der alle 12 Jahre von einem Fachhandwerker durchgeführt werden muss. Dabei wird die sogenannte Leckrate ermittelt und man bekommt Aufschluss darüber, wie viel Gas eine Leitung innerhalb von einer Stunde verliert.

Durch ein spezielles Messgerät wird die Prüfung voll automatisch durchgeführt und die ermittelten Werte werden gleichzeitig übersichtlich in einem Display angezeigt. Dabei ist das Gerät mit einem Schlauch an der Gasarmatur der Heizungsanlage angeschlossen und somit mit der Gasleitung verbunden. Nach Absperren der Gasleitung, misst das Gerät den Druck, der in der Gasleitung herrscht. Bei Druckabfall liegt eine Undichtigkeit vor, was später in Liter pro Stunde umgerechnet und als Messergebnis angezeigt wird.

Wie hoch darf eine Leckrate sein und ab wann müssen Mängel beseitigt werden?

Hierbei gibt es vorgeschriebene Werte. Eine Leckrate von 0 – 1 Liter pro Stunde ist unbedenklich und weist eine unbeschränkte Gebrauchsfähigkeit auf. Liegt der Wert zwischen 1 – 5 Liter pro Stunde kann die Anlage weiter betrieben werden, muss aber innerhalb der nächsten 4 Wochen in Stand gesetzt werden. Dies bedeutet, dass die Leckage gefunden und repariert werden muss. Ab einer Leckrate von über 5 Liter in der Stunde muss die Anlage sofort stillgelegt werden.

Wo genau befindet sich die Undichtigkeit?

Um die Leckage zu finden kommt ein Leckdetektor zum Einsatz. Hiermit werden alle Verbindungstellen der Gasleitungen geprüft. Beim Anlegen des Stiftes, reagiert dieser bei einem erhöhten Gasanteil sofort und piep und leuchtet sichtbar schneller und hörbar lauter. Durch einen Prüfbericht mit Messwerten und bildlicher Dokumentation der Leckagen ist es für alle übersichtlich und nachvollziehbar. Erfahrene und geschulte Fachhandwerker sorgen für eine professionelle Abwicklung, schnelle Ergebnisse und Reparatur der Leckagen.

5 Fakten zu Wärmepumpen

Die 5 wichtigsten Fakten über eine Wärmepumpe

Beim Hausbau oder einem notwendigen Austausch einer defekten Heizungsanlage ist die Neuwahl eine wichtige Entscheidung, die gut überlegt werden sollte. Denn durch eine Installation einer effizienten und auf das Gebäude abgestimmten Heizungsanlage können langfristig erhebliche Mehrkosten eingespart werden.

Neben den traditionellen mit Öl oder Gas betriebenen Heizsystemen, werden in Neubauten vorzugsweise umweltfreundliche Wärmepumpenanlagen eingebaut, aber auch im Gebäudebestand lässt sich so eine Heizung sehr gut einsetzen. Allerdings gibt es einige Unterschiede zu den konventionellen Heizungsanlagen. Worauf sollte geachtet werden und welche wichtigsten Unterscheidungsmerkmale einer modernen Wärmepumpenheizungsanlage gibt es zu einer konventionellen Heizungsanlage?

Wir haben die 5 bedeutendsten Fakten einer Wärmepumpenanlage zusammengefasst

Vorlauftemperatur

Im Neubau wird bevorzugt mit einer Fußbodenheizung gearbeitet, bei der man niedrige Vorlauftemperaturen hat. Währenddessen befinden sich im Gebäudebestand noch sehr oft Heizkörper, die mit einer wesentlich höhere Vorlauftemperatur bis zu 70 Grad Celsius beschickt werden müssen, um die Räume aufzuheizen. Bei diesen hohen Temperaturen ist der Betrieb einer Wärmepumpe nicht mehr wirtschaftlich. Der Kältekreislauf muss über den Verdichter sehr viel elektrische Energie aufbringen, um die Differenz der Umweltenergie und des hohen geforderten Temperaturniveaus aufzubringen. Hierbei kann es sinnvoll sein, als Spitzenlastgerät ein Gasbrennwertgerät zusätzlich zu betreiben und alternativ kann das ganze Heizsystem auf eine insgesamt niedrigere Vorlauftemperatur ausgelegt werden. Ein grober Richtwert ist 50 Grad Celsius Vorlauftemperatur, ab der eine Neuinstallation einer Wärmepumpe sinnvoll sein kann.

Bei zu hohen Vorlauftemperaturen ist der Betrieb einer Wärmepumpe nicht mehr wirtschaftlich.

Estrichtrocknung

Durch eine Estrichverlegung gelangt sehr viel Feuchtigkeit ins Gebäude. Die durch die Wärmepumpe gesteuerte Fußbodenheizung muss die notwendige Wärmeenergie aufbringen, um die Feuchtigkeit auszuheizen.  Oft steht der Wärmepumpe nicht genug Leistung zur Verfügung, um diese Energie aufzuwenden, deswegen benötigt man einen zweiten Wärmeerzeuger. In der Wärmepumpe befindet sich ein Elektroheizstab, der zusätzlich genutzt werden kann. Jedoch sollte beachtet werden, dass eine Erdsondenbohrung für eine Estrichtrocknung nicht geeignet ist, da es zu Schäden an der Erdsonde führen kann.

Die Leistung reicht nicht aus für die Estrichtrocknung.

Lebensdauer

Die Lebenserwartung einer Gasheizung als Wandgerät beträgt circa 15 – 20 Jahre, bei einem Standheizkessel kann von 20 – 25 Jahren ausgegangen werden und bei einer Wärmepumpe sind es ungefähr 20 – 30 Jahre. Der richtige Betrieb der Wärmepumpenanlage ist ein wichtiger Faktor für dessen Lebensdauer, denn ständige Ein- und Ausschaltvorgänge sorgen zu einem frühzeitigen Ausfall des Verdichters, welcher das wesentliche und teuerste Bauteil einer Wärmepumpe ist. Dies passiert, wenn die Heizungsanlage nicht perfekt an das Gebäude angepasst ist und die Reparatur ist dann meistens sehr kostspielig und bedeutet oft den Tod der Anlage.

Wenn die Anlage „taktet“ verringert sich die Lebensdauer einer Wärmepumpe stark.

Warmwasserbereitung

Eine Wärmepumpe hat wesentlich weniger Heizleistung, als zum Beispiel ein Gasgerät. Wenn in einem Neubau eine Wärmepumpe mit 5 kW betrieben wird, reicht die Energie nicht aus, um den Warmwasserspeicher schnell aufzuheizen. Wenn ein Speichervolumen von 200 Liter Warmwasser vorhanden ist und die Badewanne befüllt, dauert es danach sehr lange, bis Warmwasser wieder zur Verfügung steht.

Die Warmwasserversorgung erfordert besondere Aufmerksamkeit bei der Planung.

Laufzeit

So kennt man es von früher: Heizungsanlagen waren an, haben ihre Temperatur schnell erreicht, sind ausgegangen und kurze Zeit später sind sie wieder angegangen. Dieses ständige Hin- und Herschalten ist bei einer Wärmepumpe zu vermeiden, da sich dadurch die Lebensdauer verkürzt. Wenn die Wärmepumpe gut auf das Gebäude eingestellt ist, laufen sie mehrere Stunden durch. Zu beachten ist außerdem, dass die Energieversorger eine Versorgungssperre von circa 1-2 Stunden täglich eingerichtet haben, um die Stromnetze zu entlasten. Während dieser Zeit wird die Stromzufuhr zur Wärmepumpe unterbrochen und es steht weniger Zeit zur Verfügung, die benötigte Wärme zu produzieren.

Wenn die Wärmepumpe gut auf das Gebäude eingestellt ist, laufen sie mehrere Stunden durch.

Schaden an der Heizung durch Schlammablagerungen

Nachrüstung eines Schlamm- und Mikroblasenabscheider

Wie ein Schlamm- und Magnetitabscheider in Kombination mit einem Mikroblasenabscheider zu einer nachhaltigen Betriebssicherheit einer Heizung führt.

Bei Neuanschaffung einer Heizungsanlage hofft man auf sorgenfreie Jahre und viel Freude an einem warmen Haus im Winter. Aber wenn ein Ersatzteil schon das zweite Mal innerhalb von drei Jahren ausgetauscht werden muss, geht dies mit hohen Kosten nicht nur in den Geldbeutel, sondern kostet auch unnötige Nerven. Aber um welches Bauteil handelt es sich, warum fällt es so oft aus und wie kann dies zukünftig vermieden werden?

Das Umschaltventil

Es handelt sich hierbei um das Umschaltventil, welches zur Steuerung der Heizung beiträgt. Es führt die Funktion „öffnen“ und „schließen“ aus und sorgt dafür, dass durch die Regulierung der Volumenströme zwischen dem normalen Heizbetrieb und der Warmwasserbereitung umgeschaltet wird. Durch einen Stellmotor wird das Ventil hereingedrückt und eine Feder sorgt für das automatische herausdrücken.

Warum wird das Umschaltventil nicht mehr automatisch herausgedrückt?

Im Umschaltventil ist ein beweglicher Keramikkörper mit geringen Spaltmaßen verbaut. Magnetit- und Schlammablagerungen sammeln sich zwischen diesem Spalt des Kunststoff- und Messingkörpers, sodass die Beweglichkeit eingeschränkt wird. Wenn das Ventil hereingedrückt wird, verhakt es sich und kann nicht mehr von alleine öffnen.

Viele weitere Bauteile können ausfallen!

Nicht nur das Umschaltventil, wie in diesem Beispiel, ist gefährdet durch Schlammablagerungen. In einem Heizsystem gibt es zahlreiche Ventile, Pumpen, Sensoren oder andere Funktionsbauteile die ausfallen können. So sollte auf eine gute Heizungswasserqualität immer geachtet werden.

Welche Möglichkeiten gibt es, um die Betriebssicherheit nachhaltig zu gewährleisten?

Durch den Einbau eines Schlamm- und Magnetitabscheiders und eines Mikroblasenabscheiders kann dieses Problem gelöst werden.

Eine Magnetmanschette sorgt beim Schlamm- und Magnetitabscheider dafür, dass kleine magnetische Partikel, die aus den Eisenbestandteilen der Anlage entstehen, abgeschieden werden. Gleichzeitig werden hier Schlammpartikel gesammelt und in den unteren Bereich des Bauteils gefördert, welche durch das Öffnen des Kugelhahns ohne Betriebsunterbrechung ausgespült werden können. Hierbei ist also kein Filter verbaut, der nach einer gewissen Zeit getauscht werden muss. Hinzu kommt, dass der Schlamm- und Magnetitabscheider eine hohe Lebensdauer und eine Herstellergarantiezeit von 20 Jahren hat.

Mikroblasenabscheider

Die vermehrte Schlamm- und Magnetitpartikelansammlung ist unter anderem auf den Sauerstoff in der Heizungsanlage zurückzuführen. Der Mikroblasenabscheider sorgt dafür, dass die Luft abgeschieden und das Heizungswasser entgast wird. Das führt zu einer Sauerstoffuntersättigung des Wassers, dadurch kann an anderen Stellen im Haus wieder Luft aufgenommen und im Mikroblasenabscheider abgeschieden werden. Somit ist Sauerstoff im Heizwasser kein Problem mehr für die Betriebssicherheit der Heizungsanlage.

Die Effizienz einer Heizung ist abhängig von der Abstimmung der einzelnen Komponenten untereinander. Für ein ganzheitliches und nachhaltiges Heizkonzept sollten deswegen der Schlamm- und Magnetitabscheider und der Mikroblasenabscheider von Beginn an mit eingeplant werden. Nur so ist die Betriebssicherheit garantiert und eine langlebige und störungsarme Heizungsanlage gesichert.

Förderung 2021

Umfangreiche Förderung für effiziente Heizsysteme

Mit einem Volumen von 150.000 Einzelmaßnahmen für 6 Mrd. Euro werden auch in 2021 viele Anreize für effizente Heizungsanlagen geschaffen. Die neue „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG) sieht eine vielzahl an möglichkeiten zur Förderung vor. Hier gibt es einen Überblick.

Inhalt

Die BEG besteht aus drei Teilen

  • 1. BEG WG (Wohngebäude) ab 01.07.2021
    Beantragung über die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) für Neubauten mit Effizienzhaus Standart 55 sowie 40 oder 40 plus. Ebenfalls gehört hier die Sanierung auf Effizienzhausstandart dazu.

  • 2. BEG NWG (Nichtwohngebäude) ab 01.07.2021
    Zu den Nichtwohngebäuden zählen z. B. Büro- und Verwaltungsgebäude, landwirtschaftliche Betriebsgebäude und weitere Betriebsgebäude, wie Fabrikgebäude, Hotels und dergleichen.

  • 3. BEG EM (Einzelmaßnahmen) ab 02.01.2021
    Die Einzelnaßnamen werden über das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft- und Ausfuhrkontrolle) abgewickelt. Hierin sind alle Maßnahmen der Sanierung enthalten. Gefördert werden Dämmung der Gebäudehülle, Erneurbare Energien für Heizung, Maßnahmen zur Heizungsoptimierung und Lüftungsanlagen.

Die Förderrichtlinie trägt dazu bei, die Treibhausgasemissionen im Gebäudebereich bis 2030 auf 70 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente zu mindern und somit sowohl die nationalen als auch die europäischen Energie-und Klimaziele bis 2030 zu erreichen.

Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

Übersicht der Einzelmaßnahmen

EE-Hybridheizung (erneuerbare Energien)

Dies ist eine Anlage die mehrere erneuerbare Energien kombiniert. Eine Wärmepumpe in mit einer Solaranlage ist so eine EE-Hybridheizung. Diese werden mit einem Zuschuss von 35 % gefördert. Inbegriffen sind alle Umfeldmaßnahmen die im Rahmen der Sanierung anfallen.

Wärmepumpe

Die Installation einer Luft-Wärmepumpe oder Erdwärmepumpe wird mit 35 % Zuschuss auf die Investion gefördert. Auch hier werden alle Umfeldmaßnahmen mit gefördert.

Biomasseanlage

Hierzu zählen Pelletsanlagen, Holzheizungsanlage, Scheitholzvergaser oder Hackschnitzelkessel. Auch diese Systeme lassen sich noch zu einer EE-Hybridheizung erweiteren. Die Förderung beträgt hier 35 %.

Solaranlagen

Der Einbau einer Solaranlage zur produktion von Wärme wird mit 30 % gefördert. Diese kann genutzt werden zur Warmwasserbereitung, Heizungsunterstützung oder für die kombinierte Warmwasserbereitung und Raumheizung.

Gas-Hybridheizung

Besteht aus einem Gas-Brennwertgerät. Dieses wird um einen erneuerbaren Energien Anteil erweitert. Solaranlagen, Holzheizungen oder Wärmepumpen sind hier als Beispiel zu nennen. Dabei muss die thermische Leistung des regenerativen Wärmerzeugers mindestens 25 Prozent der Heizlast des Gebäudes betragen.

Öl Austauschprämie

Wird bei einer Sanierung eine Ölheizung ersetzt durch ein förderfähiges System so erhöht sich der Zuschuss um weitere 10 %. Demontagearbeiten für den Öltank oder das legen des neuen Gasanschluss werden ebenfalls mit gefördert.

Heizungsoptimierung

Gefördert werden sämtliche Maßnahmen zur Optimierung des Heizungsverteilsystems in Bestandsgebäuden, mit denen die Energieeffizienz des Systems erhöht wird. Hierzu gehören beispielsweise der hydraulische Abgleich der Heizungsanlage inklusive der Einstellung der Heizkurve, des Austauschs von Heizungspumpen sowie der Anpassung der Vorlauftemperatur und der Pumpenleistung.

Die Umfeldmaßnahmen

Besonders interessant wird die Förderung bei der Berücksichtigung weiterer Umfeldmaßnahmen. Viele notwendige Nebenarbeiten bei einem Sanierungsvorhaben sind ebenfalls förderfähig. Dazu zählen alle Maßnahmen, die zur Vorbereitung und Umsetzung eines Sanierungsvorhabens oder zur Inbetriebnahme von Anlagen erforderlich sind.

Hier eine Liste der förderfähigen Umfeldmaßnahmen:

  • Energetische Planung
  • Arbeiten zur Baustelleneinrichtung
  • Rüst-und Entsorgungsarbeiten
  • Verlegungs-und Wiederherstellungsarbeiten
  • Deinstallation und Entsor-gung von Altanlagen
  • Maßnahmen zur Einregulierung geförderter Wärmeerzeuger
  • Maßnahmen zur Optimierung des Heizungsverteilsystems
  • Erschließung von Wärmequellen fürWärmepumpen
  • Systemen zur digitalen Betriebs-und Verbrauchsoptimierung

Neubau und Sanierung

Bei einem Neubau eines effizienten Gebäudes sowie bei der Sanierung bestehender Gebäude können keine Einzelmaßnahmen gefördert werden. In diesem Fall werden die Anschaffungskosten bzw. die Sanierungskosten komplett gefördert.

Für die Errichtung eines eines Effizienzhaus 55 werden z.B. 15 % der Kosten gefördert. Ausgenommen von der Förderung sind Vertrags- und Notarkosten. Eine Sanierung eines Bestandsgebäude zu einem Effizienzhaus 85 wird mit 30 % bezuschusst. Hier können alle förderfähigen Maßnahmen die zur Erreichung dieses Standards nötig sind von der KfW als Kredit oder als Zuschuss beantragt werden.

Hocheffiziente Heizungspumpe

Heizungspumpe – der versteckte Stromfresser

Vielen Verbrauchern ist nicht bewusst, dass die größten Stromfresser oft im Keller sitzen. Alte Standartpumpen verursachen erhebliche Stromkosten, da sie unabhängig vom Wärmebedarf des Hauses immer mit voller Leistung arbeiten.

Hausbesitzer können mit einer modernen Pumpe die Betriebskosten senken. Aber wie funktioniert eine Hocheffizienzpumpe, wie viel Strom kann ich damit sparen und wie funktioniert die automatische Einregelung?

Eine Heizungs-Umwälzpumpe fördert das Wasser als Wärmeträgermedium durch die Heizungsrohre und Heizkörper und hat somit eine wichtige Funktion für den gesamten Heizkreislauf. Meistens werden die Pumpen erst auffällig, wenn sie kaputt sind und ausgetauscht werden. Ältere Heizungspumpen verbrauchen viel Strom und können sich nicht automatisch auf den Bedarf einregeln.

Der Vergleich einer Standartpumpe und einer hocheffizienten Heizungspumpe

Um zu sehen, wie effizient eine neue und moderne Pumpe arbeitet, ist ein Vergleich des Stromverbrauchs mit einer alten Pumpe hilfreich. Egal, ob alle Heizkörper im Haus auf- oder zugedreht sind, der Stromverbrauch bleibt bei einer alten Pumpe gleich. Da diese ungeregelt laufen, verbraucht die Pumpe selbst im Sommer eine Menge Energie, was sie sehr ineffizient macht. Im Vergleich verbraucht die Hocheffizienzpumpe nur ein Fünftel an Strom, trotz der gleichen Förderleistung. Außerdem bietet die neue Umwälzpumpe noch einige Zusatzfunktionen, wie die Möglichkeit einen Hydraulischen Abgleich per App durchzuführen.

Wie ist es möglich, dass eine Pumpe so hocheffizient arbeiten kann?

Sie reguliert ihre Leistung automatisch bei Veränderungen des Wasserdrucks. Die Funktion „Intelligente Autoadapt“ ermöglicht der hocheffizienten Pumpe sich auf den tatsächlich benötigten und ausreichenden Förderruck in der Leitung und Volumenstrom anzupassen. Unter anderem sind hier ein Permanentmagnet und eine intelligente Elektronik verbaut, die dies ermöglichen.

Wie hoch ist das Einsparungspotenzial für den Verbraucher?

Die hocheffiziente Pumpe läuft nur dann, wenn sie wirklich gebraucht wird und der Hausbesitzer zahlt dementsprechend auch nur, wenn sie wirklich benötigt wird. Auf diese Weise können wir Energie sparen. Schließlich arbeiten die Heizungspumpen circa 200 Tage im Jahr und das für 16 Stunden pro Tag. Da kommen schnell Stromkosten von über 100 € zusammen. Da moderne Hocheffizienzpumpen weniger Strom verbrauchen und sich automatisch einregeln können, lässt sich damit circa 80 – 140 € pro Jahr an Stromkosten einsparen. Die Anlagenumstellung inklusive Anschaffung mit Installation amortisiert sich dann bereits nach 3 – 4 Jahren.

Förderung für den Austausch

Der Staat kennt das Potential an Energieeinsparung in deutschen Heizungskellern. Um die gesetzten Klimaziele zu erreichen gibt es anreize in Form von Förderungen. Der Austausch von alten Heizungspumpen wird im Rahmen einer Heizungsoptimierung mit 20 % gefördert (Stand: Januar 2021).

Luft in der Heizung

Luft- und Mikroblasen in der Heizungsanlage

Jeder kennt das Entlüften von Heizkörpern, aufgrund der störenden Geräuschbildung. Ein zu hoher Sauerstoffanteil kann in einer Heizungsanlage aber auch zu erheblichen Problemen und Effizienzeinbußen führen. Aber warum entsteht eigentlich immer wieder Luft im geschlossenen Heizungssystem und welche Möglichkeiten gibt es noch, um die Mikroluftblasen heraus zu lassen?

Der Heizkörper fängt an zu gluckern und die Heizleistung kann nicht im vollen Umfang abgerufen werden, meistens ist es ausgerechnet der Heizkörper im Badezimmer, wo es besonders schön kuschelig und warm sein sollte. Dann heißt es: Entlüften. Das ist besonders bei der Erstbefüllung einer Heizungsanlage notwendig. Zusätzlich bildet sich während des Betriebes Luft im System. Aber woher kommt diese Luft ständig?

Um dies zu verdeutlichen, stellen wir uns ein Kochtopf mit Wasser vor. Wenn wir Wasser im Topf aufkochen lassen fängt das Wasser an zu brodeln und vom Boden des Topfes steigen die Luftblasen auf, welches der gelöste Sauerstoff des Trinkwassers ist. Das gleiche System spiegelt sich in der Heizungsanlage wider.  

In dem Abgaswärmetauscher herrschen so hohe Temperaturen vor, dass der Luftsauerstoff ausgelöst und ausgeschwemmt wird. Das Heizungswasser gast aber nicht nur aus, über Verschraubungen und Gewinde kann zusätzlich kleine Mengen an Luft in die Anlage eingezogen werden. Dadurch entstehen Mikroblasen, die in der gesamten Heizungsanlage wiederzufinden sind.

Diese Mikroblasen lassen sich nicht auf gewöhnliche Art aus der geschlossenen Anlage entfernen. Denn sie werden stets von der Heizungsumwälzpumpe im Wasser mitgerissen und bleiben im Heizsystem.

Luft- und Mikroblasen in der Heizungsanlage haben drei wesentliche Nachteile:

  • Korrosion
    In der Heizungsanlage befinden sich Sauerstoff, Wasser und Stahlbauteile, welche korrodieren und einen großen Schaden anrichten können.
  • Geräuschbildung
    Besonders am sehr engen Thermostatventil können durch die schnelle Fließgeschwindigkeit nervige Geräusche entstehen.
  • Effizienzeinbußen
    Luft ist ein sehr guter Isolator, der in der Heizungsanlage aber zum Nachteil wird. Er verhindert, dass die Wärme von dem Abgaswärmetauscher in der Heizungsanlage vernünftig an das Wasser übertragen wird. Denn das Wasser hat eine bessere Wärmespeicherkapazität als Luft und daher hat diese in unserem Heizsystem als Wärmeübertragungsmedium nichts zu suchen.

Wie entfernen wir die Mikroblasen aus der Heizung?

Ein wirksames Gegenmittel für Mikroblasen im Heizsystem bieten Mikroblasenabscheider. Das Heizungswasser läuft in den Mikroblasenabscheider herein, der größer, als das Rohr ist. Dadurch erhält das Heizungswasser die Möglichkeit zu expandieren, die Gasblasen können abgeschieden werden, sammeln sich und steigen nach oben. Wenn sich genug Luft gesammelt hat, wird diese durch ein Ventil abgelassen.

Das richtige Heizungswasser

Das richtige Heizungswasser für moderne Heizsysteme

Bei einer neuen Heizung kommt es auf das richtige Füllmedium an. In den vergangenen Jahren haben moderne Werkstoffe, komplexe Komponenten und die kompakte Bauweise von Heizungsanlagen zu stetig steigenden Anforderungen hinsichtlich des Füllwassers geführt. Moderne Heizungen können nicht mit normalem Leitungswasser befüllt werden, die konkreten Anforderungen an das Füll-und Ergänzungswasser legt die Richtlinienreihe VDI 2035 fest.  Aber warum ist das normale Trinkwasser nicht immer geeignet und wie muss das Wasser richtig aufbereitet werden, damit es für moderne Heizsysteme brauchbar ist.

Warum braucht man spezielles Heizungswasser?

Die Eigenschaften von Heizwasser sollen keine Ablagerungen im Heizsystem hervorrufen und müssen Korrosion möglichst unterbinden. Ältere Anlagen sind häufig überdimensioniert, die Wärmeübertragungsflächen und Strömungskanäle sind sehr groß, sodass ein Leistungsverlust aufgrund von Querschnittverengungen durch Ablagerungen nicht auffällt. Neue Heizsysteme werden allerdings durch zusätzliche Anforderungen effizienter und kleiner gebaut und bestehen oft aus unterschiedlichen Materialien. Der Wärmetauscher, das Herzstück jeder Heizungsanlage, kann zum Beispiel mit Aluminium Silicium, Edelstahl oder Aluminium ausgeführt werden. Die Inhaltsstoffe des Wassers wie Magnesium, Calcium und weitere Mineralstoffe können für die Heizanlage gefährlich werden. Denn schon kleinste Ablagerungen führen zu einem schlechteren Wärmeleitwert oder rufen einen Ausfall des Wärmetauschers hervor.

Außerdem führen die Wechselwirkungen von verschiedenen Materialien im gesamten Heizsystem, wie unbehandelter Eisen, Kupfer, Edelstahl und Aluminium zu Korrosion. Die Inhaltstoffe des Wassers fördern diese Korrosion und können Undichtigkeiten hervorrufen.

Enthärtung oder Entsalzung des Heizungswassers

Was muss getan werden, damit das Trinkwasser die besten Eigenschaften hat, um in die Heizungsanlage gefüllt zu werden? Dafür wird das Wasser durch eine Füllkombination und Aufbereitungskartusche geleitet und als entsalztes oder enthärtetes Wasser in die Heizungsanlage geführt. Dieses Bauteil ist fest mit der Trinkwasser- und Heizungsleitung verbunden und enthält ein Harz, wodurch zum Beispiel Natrium, Magnesium oder Kalziumionen aus dem Wasser entnommen werden können.

Messwerte des Wassers

Wie unterscheiden sich Leitungswasser und das optimale Heizwasser genau voneinander? Ein wichtiger zu prüfender Wert ist die Leitfähigkeit. Sie gibt die Anzahl der im Wasser enthaltenden Ionen wieder und ist somit auch ein Indikator für die Korrosionsfähigkeit. Das hier im Beispiel abgefüllte Trinkwasser hat einen Leitfähigkeitswert von 245 Mikrosiemens, je nach Region kann dieser Wert auch bis zu 1000 Mikrosiemens betragen. Nach der Aufbereitung sinkt dieser Wert auf unter 10 Mikrosiemens, da die Ionen aus dem Wasser entnommen wurden.

Ein weiterer zu prüfender Messwert ist der PH-Wert, dieser beschreibt, ob ein Wasser eher sauer oder basisch ist. Das hier genutzte Trinkwasser hat einen vorherigen PH-Wert von 7,9 und ist mit einem Wert von circa 8,7 nach der Aufbereitung deutlich besser für die Materialien der Heizungsanlage geeignet. Dieser Wert muss jedoch individuell angepasst werden, da jeder Hersteller andere Materialien verbaut und die Wasserbedingungen vor Ort unterschiedlich sind. Jedes Heizsystem stellt andere Ansprüche an das Wasser und dieser individuell anzupassende Wert kann von dem Fachhandwerker vor Ort berücksichtigt werden.

Automatische Füllstation

Seit etwa 10 Jahren ist es verpflichtend, eine Füllkombination einzusetzen, die Trinkwasser in die Heizungsanalage reinführt und gleichzeitig gesichert wird, dass es nicht zurückfließt. Es gibt die Möglichkeit eine Füllkombination inklusive Aufbereitung mit einer festen Verbindung zwischen Trinkwasser und Heizungsanalage einzubauen, die händisch aufgefüllt werden kann.

Eine automatische Nachspeisearmatur mit Leckagenschutz und Füllstatistik, die auch mit einer Wasseraufbereitungskartusche verbunden werden kann ist eine moderne Variante. Die klassischen händisch zu bedienenden Füllhähne sind hier nicht mehr vorhanden. Diese Füllarmatur wird über eine App gesteuert, bei der die Verbindung über das WLAN oder einen QR Code am Gerät hergestellt werden. In der App können Informationen wie Verbindung, Anlagendruck oder Solldruck eingeholt und angepasst werden. Außerdem bietet es unterschiedliche Einstellungen an, die zum Beispiel mit der Wasserfüllmenge, Dauer und den Zeitraum ausschlaggebend für den Leckagenschutz sind. Solange der individuell eingestellte Leckagenschutz nicht aktiv ist, füllt er bei Druckverlust automatisch nach und protokolliert diesen Vorgang. In einer automatisch angelegten Statistik kann abgelesen werden, wie viel Liter in wie vielen Vorgängen über einen gewissen Zeitraum schon nachgefüllt wurde. Wenn ein Grenzwert der Häufigkeit und Füllmenge erreicht ist, schlägt das Gerät Alarm, welcher an der Füllstation und auch am Handy ausgelöst wird. Mit einem zusätzlich erhältlichen Leckageschutzsensor kann diese automatische Nachspeisearmatur mit anderen Bauteilen im Gebäude kommunizieren und lässt sich so problemlos in ein modernes Smart House Konzept integrieren.

Hydraulischer Abgleich

Mit einem hydraulischen Abgleich der Heizung Energie sparen

Wenn sich die einzelnen Heizkörper trotz gleicher Einstellung der Heizkörperthermostate unterschiedlich stark erwärmen, kann ein hydraulischer Abgleich Abhilfe schaffen. Besitzer einer Heizungsanlage sollten sich über diese Optimierungsmaßnahme Gedanken machen, denn es ist eine lohnende Investition. Aber wie können Verbraucher dabei profitieren?

Worum geht es bei dieser effizienten Art, Heizkosten zu sparen und Energie für Heizwärme und zur Warmwasseraufbereitung effektiv zu nutzen? Mit der Kamera haben wir einen kompletten Abgleich begleitet. Wir zeigen was wir machen, wie wir den Abgleich berechnen und erklären das Ergebnis.

Inhalt

Welche Daten werden für einen hydraulischen Abgleich benötigt?

Um einen hydraulischen Abgleich professionell durchzuführen, sollte ein Fachhandwerker beauftragt werden. Dabei werden zuerst alle Räume und Heizkörper ausgemessen, um eine Raumheizlast zu bestimmen. Informationen wie Raumgröße, Außenwandflächen, Anzahl und Art der Fenster bilden die Grundlage der Berechnung. Außerdem sind der Typ und die Größe der aktuell verbauten Heizkörper wichtig, denn diese müssen die Wärmeverluste, die der Raum nach Außen hat, nachheizen. Diese Daten werden anschließend am Computer in einer speziellen Software eingetragen und eine vereinfachte Heizlastberechnung durchgeführt. Danach kann bestimmt werden, wie viel Heizungswasser durch jeden Heizkörper fliest, um anschließend das System zu optimieren. Aus dem angezeigten Schaubild wird eine Liste mit den einzelnen Positionen der Heizkörper erstellt, welche die Grundlage für die Einstellung der voreinstellbaren Ventile ist.

Voreinstellung der Heizkörperventile

Unter dem Thermostatkopf befindet sich der Ventileinsatz. Die voreinstellbaren Ventile können im Querschnitt reduziert werden, wodurch der Wasserdurchfluss im Heizkörper reguliert werden kann. Alle Ventile werden nach der Berechnung auf die jeweiligen optimierten Rauminformationen eingestellt. Es läuft im Anschluss also nur so viel Heizungswasser durch den Heizkörper, wie an Wärmeenergie für den Raum benötigt wird. Anschließend muss das Heizgerät noch auf die Heizungsanlage angepasst werden. Durch die optimale Einstellung von Förderhöhe und Fördermenge der Pumpe sowie der Heizungsteillast wird gewährleistet, dass das Heizwasser gleichmäßig durch die gesamte Heizungsanlage fließen kann.

Was bedeutet das nun für den Verbraucher?

Durch die gleichbleibende gewünschte Temperatur in allen Räumen erhöht sich der Wohnkomfort deutlich. Außerdem können Heizungsanlagenbesitzer dank des effizienten Strömungsverhalten des Heizwassers, Energie sparen, da die Systemtemperatur reduziert wird. Neben der umweltschonenden Wirkung lohnt sich dies aufgrund der Verringerung von laufenden Kosten langfristig gesehen auch finanziell. Die Heizsystemoptimierung muss immer individuell betrachtet werden, in unserem Videobeispiel konnten wir durch den hydraulischen Abgleich für das gesamte Gebäude die Systemtemperatur um 10 Grad Celsius absenken. Nur so kann sichergestellt werden, dass moderne Brennwertheizsysteme ihr volles Potenzial ausnutzen. Denn diese Art von Anlagen erreichen ihren möglichen Nutzungsgrad erst wenn eine niedrige Rücklauftemperatur von unter 56 °C sichergestellt wird.

Mit einem hydraulisch abgeglichenen Heizsystem lassen sich 10 – 15 % Energie einsparen gegenüber nicht abgeglichenen Heizungsanlagen.

Quelle: OPTIMUS-Studie der Ostfalia Hochschule

Kosten und Amortisation

Der Aufwand für einen hydraulischen Abgleich ist überschaubar. Meist wird das vereinfachte Verfahren angewendet. Mit diesem lässt sich mit relativ wenig Aufwand ein Abgleich der Heizungsanlage berechnen. Im Ergebnis kann auf diese Art etwa 80 % der möglichen Effizienz eines Systems erreicht werden. Dafür stehen Aufwand, Kosten sowie Nutzen und Amortisation in einem guten Verhältnis.

Die häufig gestellte Frage: Lohnt sich die nachträgliche Durchführung eines hydraulischen Abgleichs bei einem Einfamilienhaus? Hier gibt es viele Fehlurteile, deswegen decken wir die sieben häufigsten Irrtümer rund um den hydraulischen Abgleich in einem Blog Beitrag auf.

In einem Durchschnittlichen Einfamilienhaus amortisiert sich ein hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage bereits nach 5 – 6 Jahren

Förderung eines hydraulischen Abgleich

Die nachträgliche Durchführung eines hydraulischen Abgleich wird gefördert. Im Rahmen einer Heizungsoptimierung werden 20 % der Investitionssumme als Zuschuss vom BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) gefördert. Im Rahmen des Programm: Bundesförderung Energieeffizienter Gebäude kann jeder Hausbesitzer die Zuschüsse beantragen.

Schlammabscheider in Heizungsanlagen

Magnetitschlamm sorgt für Schäden in der Heizung

Sogenannte Magnetit-Spuren in der gesamten Heizungsanlage sorgen immer häufiger dafür, dass moderne Pumpen oder Heizgeräte einem schnelleren Verschleiß unterliegen als dem Betreiber lieb ist.

Durch die einfache Nachrüstung eines Schlammabscheiders an eine Heizungsanlage, lassen sich das Gefährliche Magnetit sowie weitere Ablagerungen im System herausfiltern und im Rahmen unserer jährlichen Heizungswartung ausspülen.

Wie kommt es zur Magnetitbildung?

Magnetit löst sich vom Eisen und bildet eine Schutzschicht und dadurch wird das Eisen geschützt. Es bildet sich die „bekannte“ schwarze Brühe in Stahlrohrsystemen. Aber auch nur eine Graugusspumpe in einen ansonsten aus korrosionsgeschützen Material gebauten Anlage (z. B. mit Systemtrennung) führt zu Magnetitbildung. Wenn Magnetit schützt, wieso schadet es dann der Heizung?

Welche Folgeschäden von Magnetitbildung gibt es?

•  Der Magnetitschlamm setzt sich auf Rädern von Wärmezählern fest und blockiert oder setzt die Laufräder der Wärmezähler fest. Die Wärmemengenzählung ist daher ungenau oder funktioniert gar nicht.
•  Die Schmutzfänger (Filter), die in der Heizung oder vor Wärmezählern eingebaut sind, setzen sich durch den Magnetitschlamm dicht und der Volumenstrom wird kleiner. Der Schmutzfänger muss daher oft gereinigt werden und erhöht die Betriebs- und Servicekosten.
•  Die zugeführte Energie kann vom Heizkörper nicht optimal abgegeben werden, da der Magnetitschlamm eine Schicht bildet, die die Wärmeabgabe vermindert.
•  Der Magnetitschlamm behindert im Wärmeerzeuger (z.B. Wärmetauscher, Kessel) die Wärmeübergabe und die zugeführte Energie kann nicht verwertet werden.
•  In Fußbodenheizungen bildet der Magnetitschlamm eine Schicht an den Rohrwandungen, die dazu führt, dass die Wärmeübergabe verringert wird und dadurch die Systemtemperatur erhöht werden muss. Eine extreme Erscheinung ist, dass wenig oder kein Heizungswasser mehr durchgeht.
•  Bei Wand- und Fußbodenheizungen mit Kapillarrohrsystemen ist das Problem mit Magnetitschlamm meistens noch größer, da der Rohrdurchmesser klein ist und dadurch ein „Heizungsinfakt“ schneller vorkommen kann. Solche Anlagen müssen dann oft mit einer Systemtrennung betrieben werden, wenn das Wasser nicht richtig behandelt wurde.
•  Funktionsstörungen bei Thermostatventilen, da der Magnetitschlamm die Ventildichtung belegt und der Ventilsitz festklebt. Messing und Kupfer wirken wie Magnete.